Vom Obst zum Saft

Gemeinschaftsprojekt nimmt Äpfel aus Überbeständen an – Sechs Sammeltermine

Roth. Die Obstbäume hängen (gottseidank) voll. Was gibt es Schöneres, als Apfel, Birne, Quitte und Co. zu pflücken und direkt zu verarbeiten (oder zu genießen)? Alle, die „zuviel“ Äpfel haben, können nun Teil eines besonderen Projekts werden – der erste Streuobst-Saft aus dem Landkreis.

Streuobstwiesen gehören zum Landschaftsbild Frankens, viele Verbraucher schätzen die hohe Qualität von eigenem Apfelsaft. Die Mostereien im gesamten Landkreis sind dabei wichtige Anlaufstellen zur Herstellung für den Hausgebrauch. Das soll auch so bleiben. Wer allerdings mehr ernten als nutzen kann oder will, ist zur Teilnahme eingeladen – mit der er oder sie im Übrigen Gutes tut.

Der Startschuss für das Pilotprojekt „Landkreissaft“ fiel bereits im Vorjahr. Aufgrund der schlechten Obsternte war es dem Projektteam vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF), dem Landratsamt sowie der Firma Frankenholunder allerdings nicht gelungen, den ersten Landkreissaft auf den Weg zu bringen. Die Apfelernte 2024 scheint vielversprechender, freut sich nicht zuletzt auch Landrat Ben Schwarz. Der plant, den Saft künftig bei Besprechungen und Sitzungen im Kreistag anzubieten und in Geschenkkörben unter die Bevölkerung zu bringen. Der nachhaltige Gedanke, dass jede Flasche Saft zu mehr Artenvielfalt und einer naturnahen Bewirtschaftung heimischer Streuobstwiesen beiträgt, überzeugt ihn voll und ganz.

Folglich ermuntert er alle Streuobstbegeisterten mit Ernteüberbeständen, ihren Beitrag zum ersten Streuobstsaft aus dem Landkreis beizusteuern. Die Firma Streidel in Heideck (Hauptstraße 26) nimmt hierzu an sechs Terminen Äpfel an: Samstag, 14. September, 8.30 bis 12.30 Uhr, Montag, 16. September, 8.30 bis 12 und 13 bis 18 Uhr, Samstag, 5. Oktober, 8.30 bis 12.30 Uhr, Montag, 7. Oktober, 8.30 bis 12 und 13 bis 18 Uhr, Samstag, 19. Oktober, 8.30 bis 12.30 Uhr sowie Montag, 21. Oktober, 8.30 bis 12 und 13 bis 18 Uhr. Die Mühen der Sammler werden von der Firma Streidel mit elf Euro je 100 Kilogramm Obst entlohnt.

Die „Macher“ bitten, bei der Anlieferung auf Qualität und Reife des frisch geernteten Obstes zu achten. Faulige oder schimmelige Äpfel können nicht angenommen werden. Verarbeitet wird das Obst dann über die Mosterei Billing in Weißenburg.

Für Fragen zum Projekt und zur Anlieferung steht Ute Mahl vom AELF in Roth unter der Telefonnummer (09171) 8420 zur Verfügung.